winfried-hh
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Kaufberatung NAS

Hallo Experten,

für unsere nächtliche Datensicherung (Schülerdaten, also nix unternehmenskritisches, entsprechend Low-Budget) suchen wir ein geeignetes NAS. Aufgrund schlechter Erfahrung mit No-Name-Produkten in dem Bereich soll es diesmal ein Markenprodukt sein. Das Preislimit (ohne Platten) liegt bei 150 Euro. Gigabit-Netzwerkanbindung ist aufgrund der Datenmengen zwingend erforderlich.

Die Daten werden nachts von unserem Backup-Programm (Z-D Backup Server) von unserem Server 2008 R2 per Netzwerk auf das NAS geschoben.

Ich tendiere jetzt entweder zu der Synology Disk Station DS215j oder zu der BUFFALO LinkStation 421. Von den Spezifikationen sollten beide ausreichen, wobei mir das Synology-Produkt mit dem ganzen App-Kram fast schon zu übertrieben scheint.

Hat jemand von Euch praktische Erfahrungen mit den beiden Modellen und kann daher über die reinen Datenblatt-Angaben hinaus etwas dazu sagen? Oder habe ich etwas übersehen, was eine der beiden Alternativen ungeeignet erscheinen lässt?


Schöne Grüße von der Elbe
Winfried

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Member: Kuemmel
Solution Kuemmel Apr 15, 2015, updated at Apr 16, 2015 at 07:19:36 (UTC)
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Moin,
kann das 215j bedenkenlos empfehlen. Rennt bei vielen Kunden sehr gut und das OS ist sehr übersichtlich und benutzerfreundlich!

Gruß
Kümmel
Member: departure69
Solution departure69 Apr 15, 2015, updated at Apr 16, 2015 at 07:19:58 (UTC)
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Hallo.

Muß vom Buffalo 421 leider abraten. Hab' mir das privat gekauft, und habe leider erst zu spät bemerkt, daß die CPU, ähnlich wie bei anderen günstigen Buffalo-NAS, zu schwach ist, um beim Schaufeln anständige Datenraten hinzubekommen. Entsprechende Testberichte, die davor warnen, gab's zu dem Zeitpunkt, als ich das Gerät gekauft habe, leider noch nicht. Das Gerät hat zwar Gigabit-Anschluß, doch ein 100 Mbit/s-Anschluß hätte eigentlich auch schon fast genügt, kriege auch bei großen Dateien selten mehr als 20 MB/s rüber. An den Platten (2 x 2-TB-Platten WD Caviar Black im RAID 1), den beteiligten Endgeräten oder dem Router dazwischen kann's nicht liegen, denn bspw. zwischen Standrechner und Notebook kriege ich stets Werte über 90 MB pro Sekunde.

Erschwerend hinzu kommt meiner Beobachtung nach bei längerer Last ein Hitzeproblem, das Ding steigt öfters einfach mal aus und das Gehäuse ist dann deutlich mehr als gut handwarm. Außerdem bemerke ich hin und wieder ein SMB-Problem, obwohl das NAS läuft, und ich auch auf's Webinterface zugreifen kann, sind die Shares plötzlich verschwunden bzw. nicht mehr zugreifbar.

Seit Erscheinen des Gerätes sind 3 Firmwares erschienen, hab' die neueste drauf, von Firmwareupdate zu Firmwareupdate wurden die beschriebenen Probleme zwar teilweise besser, verschwanden aber leider nie vollständig.

Wenn @Kuemmel mit der Synology gute Erfahrungen hat, würde ich eher dazu raten.


Viele Grüße

von

departure69
Mitglied: 119944
Solution 119944 Apr 15, 2015, updated at Apr 16, 2015 at 07:20:07 (UTC)
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Moin.

Meinem Chef hab ich auch das kleine DS215j eingerichtet.
Für den Bereich um die 150€ ist es meiner Meinung nach das aktuell beste und kann bedenkenlos empfohlen werden.

VG
Val
Member: aqui
Solution aqui Apr 16, 2015 updated at 07:20:10 (UTC)
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Du solltest in diesem Umfeld in jedem Falle bei QNAP oder Synology bleiben.
Buffalo macht eher billiges Consumer Equipment und davon solltest du bei deiner Anwendung die Finger lassen.
Member: Dr.EVIL
Dr.EVIL Apr 16, 2015 at 07:32:11 (UTC)
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Hallo Departure69.

Der "Bottleneck" in Deiner Anlage ist m.M. nicht das Storage oder dessen Anbindung, sondern die Festplatten!
Eine 3,5" SATA Platte mit 7.200 U/min. schafft typischerweise Datentransferraten von (lesend!) 60-80MB/s.(Wird der interne Cache der Platte mitbenutzt vielleicht für ein paar Millisekunden ein paar Byte mehr...)
Durch RAID1 wird zwar die Zugriffszeit (Latenz) herabgesetz, die Sicherheit und die Leseleistung erhöht, die Schreibleistung liegt aber etwa auf dem Level eines einzelnen Drives, minus der möglichen Performance des RAID Controllers und ist natürlich auch von der Art der Daten abhängig.

20MB/s SCHREIBEND sind also imho ein noch "normaler" Wert, der sich mit nur 2 "Consumer" Festplatten kaum steigern lässt.
(Es sei denn durch viel mehr Platten im RAID10, oder SSDs)

Nach meinen Erfahrungen sind, abhängig von den verwendeten Daten, alle NAS Storages in diesem Marktsegment etwa gleich schnell.
(Kenne in diesem Segment Buffalo, Qnap, WD und Synology)
In diesem Zusammenhang ist mir übrigens die WD My Cloud EX4 sehr positiv aufgefallen. (Wenn Sie mit vier, 7.200 NL Platten im RAID5 bestückt wird)
Member: departure69
Solution departure69 Apr 16, 2015 updated at 18:35:03 (UTC)
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@Dr.EVIL:

Danke für Deinen Kommentar.

Ich denke allerdings nicht, daß es an den beiden Platten liegt. Die WD Caviar-Black-Serie schafft bei einer einzelnen Platte am richtigen Controller (in einem normalen Rechner) durchaus 120-130 MB/s lesend und schreibend. Daß durch RAID 1 insbesondere schreibend etwas verloren geht, und auch die Qualität und Güte der Controller in dem Buffalo-NAS fraglich sind, ist mir klar, trotzdem sehe ich die Schwäche in der CPU, wie mittlerweile auch viele Testberichte (die es zu dem Zeitpunkt, als ich das Gerät gekauft habe, noch nicht gab) aussagen. Eigentlich müssen mehr als 20 MB/s lesend und schreibend möglich sein, der limitierende Faktor scheint doch eher die CPU zu sein.


Viele Grüße

von

departure69
Member: aqui
aqui Apr 16, 2015 updated at 18:34:55 (UTC)
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Die NAS immer als Leergeräte kaufen und die Platten selber bestücken.
NAS zertifizierte Platten wie z.B. WD-Red sind hier die Platten der Wahl ! Wenn man ein RAID betreibt ist es besser ggf. 2 unterschiedliche Hersteller zu nehmen, denn hat man einen Serienfehler besteht immer Gefahr das mehrere Platten gleichzeitig ausfallen.
Indem man die Platten selber beschafft und einbaut hat man eine wirkliche Kontrolle das man hier keinen Mist bekommt.
Preiswerter ist es zudem auch noch !
Member: Dr.EVIL
Solution Dr.EVIL Apr 16, 2015 updated at 18:34:43 (UTC)
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Hallo departure69.

Die Übertragungsrate der Festplatten ist im Wesentlichen von deren Rotationsgeschwindigkeit und der Anzahl der Schreib/Leseköpfe abhängig.
Da wird WD die Physik, auch mit rel. großem Cache (und tollem Marketing) kaum austricksen können!
Die Platte mag in einem Consumer-PC sicherlich gute Leistungen erbringen, in einem Storage gelten aber andere Spielregeln.
Wenn Du hohe Datentransferraten, niedrige Latenzen und hohe IOPS Raten erreichen möchtest, helfen (ausser SSDs) nur möglichst viele parall arbeitende Platten in einem Array.
Zwei 7.200U/min Platten sind hier m.M. schlicht zu wenig!

Wenn Du die Performance des Speichers ausloten möchtest, steck doch mal testweise eine 15k (15.000 U/min) oder SSD Platte hinein... face-wink

Es mag sein, das andere Geräte ein wenig schneller arbeiten können, aber an den physikalischen Limits der Platten kommen sie nicht vorbei...
Member: Dilbert-MD
Solution Dilbert-MD Apr 16, 2015 updated at 18:34:38 (UTC)
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Hallo Winfried,

ich hatte einige Jahre ein Buffalogerät mit 2 Platten im Raid 1 in Benutzung und habe die gleichen Erfahrungen gemacht wie departure69. GBit-Anschluss lt. Datenblatt aber nie über 20MB/s - auch nicht bei großen Dateien und auch nicht mit Jumbo-Frames. Switch ist ein HP ProCurve L2 switch managed. Die Web Oberfläche des Buffalo-NAS und den externe Zugriff fand ich grauenhaft. Einzig gut fand ich, dass es lüfterlos war.

Nutze jetzt eine DS 215j. Habe sie als Leergehäuse gekauft und mit 2x WD Red im Raid 1 bestückt. Bei großen Dateien erreiche ich damit schreibend ca. 80 bis 90 MB/s (Windows kopieren). Ein Jahresordner mit Projektdaten (Bilder, Texte, Tabellen, und kleinen INI's schiebt sich mit ca. 45 MB/s (Windowskopierinfo) auf das NAS. Jeweils gelesen von einer internen SSD 840 EVO. Lesen ist etwas langsamer, große Dateien 70MB/s kleine Dateien 35 bis 40MB/s. Alles mit aktiviertem AV-Programm.

Ich denke für eine nächtliche Sicherung dürfte das reichen, zumal zu diesen Zeiten der Server der einzige Nutzer auf dem NAS ist und i.d.R. keine weiteren lese- und Schreibvorgänge stattfinden. Um auch alle anderen "Bremsen" noch zu reduzieren kann man z.B. die automatischen Updates und andere interne Dienste der DS ausschalten.
Da ZD-Backup auch inkrementelles Sichern anbietet, dürfte sich die zu übertragende Datenmenge in Grenzen halten.
Um die Lautstärke zu reduzieren kann man beim 215j den 'leisen Modus' einschalten. Dann dreht der Lüfter etwas langsamer. Der Festplatteneinbau ist kein Problem. Alle Schrauben, einschließlich Ersatz, liegen gut sortiert bei. Eine bebilderte Anleitung gibt es ebenso. Die ganzen Apps muss man ja nicht installieren. Evtl. die Filestation wenn es denn gewünscht wird - der Rest ist KANN. Für speziellen Fragen gibt es ein deutschsprachiges Synology-Forum.

Ich bin soweit zufrieden.

Gruß
Holger