eisern
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Neue Verkabelung in neuen Räumen

Hallo,

nach langer Zeit bekommen wir in unserem übersichtlichen Handwerkbetrieb endlich neue Büroräume und damit auch die Möglichkeit die Cat5 (100Mbit) Verkabelung hinter uns zu lassen.
Da wir sehr viel im IT Bereich selber managen, wir aber Angebote für die Verkabelung einholen werden müssen, wollte ich bei den Experten anfragen was für eine Verkabelung derzeit zu empfehlen ist. Da ich davon ausgehe lange an dem neuen Standort zu verweilen, sollte es auch in Richtung Zukunft noch halbwegs aktuell bleiben.

Ist daher eine 6e Verkabelung ausreichend oder sollte schon etwas anderes in Betracht gezogen werden?

Zum Aufbau:
Handwerkbetrieb mit 20 PC Arbeitsplätzen
1 HOST Server mit 4 HyperV Servern (DC, File, SQL, Backup)
geplanter Sophos Firewall (derzeit nur Router mit VPN Standortverbindung)

Eine persönliche Frage noch zum Aufbau. Grundsätzlich ja Sternverteilung, aber sollte jeder PC an einer CAT-leitung hängen oder würde zumindest bei den Arbeitsplätzen welche nicht 8Std / Tage besetzt sind eine Leitung + Switch reichen / bzw. ist dies empfehlenswert?

Peripheriegeräte wie Drucker oder Dokumentenscanner können doch sicherlich immer per Switch betrieben werden oder?

Da wir einige Arbeitsplätze haben welche viel mit dem SQL Server arbeiten (ERP Software), würde ich diese gern "am schnellsten" mit dem Server verbinden. Gibt es hierfür extra Sachen zu berücksichtigen?

Vielen Dank für die Unterstützung.

Gruß, Tom

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 09:03 Uhr

Mitglied: SeaStorm
SeaStorm 24.07.2018 um 10:09:18 Uhr
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Zitat von @Eisern:

Hallo,
Hi
Ist daher eine 6e Verkabelung ausreichend oder sollte schon etwas anderes in Betracht gezogen werden?
6e bei Kabellängen <55m. Ansonsten Cat6a
Allerdings ist das Kabel der kleinste Kostenfaktor.
Lasst euch Cat6 und 7 anbieten. Wenn ihr die Mehrkosten tragen könnt/wollt, dann nehmt lieber gleich 7.

Zum Aufbau:
Handwerkbetrieb mit 20 PC Arbeitsplätzen
1 HOST Server mit 4 HyperV Servern (DC, File, SQL, Backup)
geplanter Sophos Firewall (derzeit nur Router mit VPN Standortverbindung)
einen ordentlichen Switch vorrausgesetzt: Den Server mit 4 Kabeln per Trunk an den Switch verbinden, dann sollte das erst mal mehr als genug sein.
Eine persönliche Frage noch zum Aufbau. Grundsätzlich ja Sternverteilung, aber sollte jeder PC an einer CAT-leitung hängen oder würde zumindest bei den Arbeitsplätzen welche nicht 8Std / Tage besetzt sind eine Leitung + Switch reichen / bzw. ist dies empfehlenswert?
Kommt natürlich auf die Auslastung an. Grundsätzlich würde ich sagen, das jeder PC eine Leitung haben sollte, damit man da in Zukunft auch etwas mehr spiel bei den Ports hat um mit VLANs arbeiten zu können. Aber was euer aktuelles Szenario betrifft: wenn ihr bisher mit 100MBit zurecht gekommen seid, dann ist da 1GBit für mehrere Arbeitsplätze wohl mehr als ausreichend. Clients haben idR kaum Traffic. Interessanter ist da die Anbindung zwischen Servern und dem Backup-Storage.
Peripheriegeräte wie Drucker oder Dokumentenscanner können doch sicherlich immer per Switch betrieben werden oder?
Bandbreitentechnisch sicherlich. Bedenke, das ihr evtl. mal VLANs wollt. Auch hier gilt wieder: Wenn der Elektriker schon da ist und alles aufreist usw, dann lieber etwas mehr rein schmeissen lassen. Die Kabel sind nicht der Kostentreiber, sondern die Personalkosten. Und da ist es dem Elektriker recht egal ob er nun Ein oder Vier Kabel zieht.
Da wir einige Arbeitsplätze haben welche viel mit dem SQL Server arbeiten (ERP Software), würde ich diese gern "am schnellsten" mit dem Server verbinden. Gibt es hierfür extra Sachen zu berücksichtigen?
Da ist die Latenz entscheidender, als die Bandbreite. Im LAN also kein Problem. Solange die Verbindung stabil ist, sollte das alles gut sein
Mitglied: chiefteddy
chiefteddy 24.07.2018 um 10:22:34 Uhr
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Hallo,

es gibt Normen zur Mindest-Ausstattung von Büro-Arbeitsplätzen. Die gelten zwar nur für "große" Bürogebäude, man kann sie aber auch als Anhaltspunkt für "kleine" Installationen mehmen.

Ich würde für jeden Büro-Arbeitsplatz mindestens eine RJ45-Doppeldose vorsehen, besser für 2 Arbeitsplätze 3 Doppeldosen. Immer daran denken: 1x PC, 1x IP-Telefon und gegebenenfalls noch ein Netzwerk-Drucker oder -Scanner

Das Kabel sollte Cat7 sein. Kabel altern und ihre Kennwerte werden schlechter. Und bei einem Planungshorizont von 10 Jahren sollte man immer das Beste am Markt verfügbare einsetzen, um auch für die unbekannte Zukunft gerüstet zu sein. Die Dosen und Patchpanele können durchaus auch Cat6 sein. Mehr als 1GB wird man am Arbeitsplatz-PC im Büro in der Regel auch in 10 Jahren nicht brauchen.

Für Server, AccessPoints, NAS usw. würde ich 10 GB-Links planen. APs haben heute 2,5 bzw. 5GB-Anschlüsse.

Apropos AccessPoints: Auch an entsprechende Links für die WLAN AccessPoints denken, die ihre Anschlüsse ja an der Decke brauchen.

Switche zur Erhöhung der Portzahl am Arbeitplatz sind kontraproduktiv: Energieverbrauch, Erhöhung der Latenz (Verzögerung) im Netzwerk, Wärme- und Geräuschentwicklung, Wartung, Ausfall und natürlich Invest-Kosten.

Wenn man neu baut, ist Verkabelung immer am billigsten. Nachrüsten und neu Kabel ziehen ist immer teuer. Also am Anfang immer etwas großzügiger ausstatten.

SQL-Server bzw. ERP-Software ist prinzipbedingt eine klassische Client-Server-Architektur. Bei einer heute üblichen 1GB-Anbindung des Arbeitsplatz-PCs ist das Netzwerk nicht der Flaschenhals!! Viel wichtiger ist die Anbindung des VM-Hosts an den zentralen Switch (2+ 10GB oder besser 40GB) und die Resourcen des Hosts (SSDs, ausreichend RAM, genügend CPU-Kerne usw.)


Jürgen
Mitglied: Der-Phil
Der-Phil 24.07.2018 um 11:04:04 Uhr
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Hallo!

Switche am Arbeitsplatz machen immer Ärger und sollten in meinen Augen NIE von Anfang an eingeplant werden. Irgendwann hat man ohnehin einen an der Backe.

Ich statte immer so aus (pro Arbeitsplatz):

- 2x 2 Cat6a-Dosen mit Cat 7 Kabel
- 6x 230V Schuko

Grüße
Phil
Mitglied: Kraemer
Kraemer 24.07.2018 um 11:19:22 Uhr
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Moin,

bei einer neuen Installation macht man zu 100% eine Sternverkabelung. Für jedes Gerät also mindestens einen Port (auch für die neumodische Kaffeemaschine face-wink ) und dabei Reserven realistisch einplanen.
Das Gefusche mit den kleinen Switchen fängt früh genug an face-big-smile

Gruß

BTW: Netzwerkdosen für Telefone nicht vergessen!
Mitglied: it-fraggle
it-fraggle 24.07.2018 aktualisiert um 13:07:57 Uhr
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Wenn du doch die Möglichkeit hast komplett neu zu verkabeln, warum willst du dann so einen Unsinn mit Switchen treiben und dir selbst Engpässe einbauen? Zusätzlich versaust du dir damit die Möglichkeiten für die Zukunft, denn die Leitungen wirst du nicht alle paar Jahre nach Bedarf neu ziehen können. Darum jetzt ein mal was Richtiges, was Zukunft hat.

Rechnen für jeden Arbeitsplatz eine Dose mit mind. zwei RJ45 und da wo der Drucker stehen soll ebenfalls. Die Leitungen gehen sauber zum Serverraum und werden anständig aufgelegt. Von da aus geht es in einen großen Switch der sein Geld wert ist. Alles Andere ist Mist und Geld- und Zeitverschwendung.