kgborn
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Kräftige Steigerung der Lizenzkosten bei Citrix?

Ich stelle mal ein Thema hier ein, auf das mich ein Blog-Leser hingewiesen hat, und was viele Admins und IT-Entscheider treffen dürfte. Seit Broadcom bei VMware das Ruder übernommen hat, bleibt dort ja kein Stein auf dem anderen. Produkte wie ESXi wurden eingestellt, es gibt nur noch Abo-Lizenzen und Cloud-Produkte, verbunden mit exorbitanten Preissteigerungen bei den Lizenzkosten.

Nun hat mich ein Leser darauf hingewiesen, dass bei Citrix seit März 2024 genau das gleiche Spiel läuft (auch Citrix wurde 2022 durch eine Kapitalbeteiligungsgesellschaft übernommen). Der Leser schildert den Fall seines Arbeitgebers (Klinik) mit 100 Terminalserver-Lizenzen, die von 8.000 Euro jährlich auf 80.000 Euro für 18 Monate Laufzeit steigen sollen.

Ein zweiter Leser ist parallel bei mir eingeschlagen und bestätigte das Thema. Ist dieser Sachverhalt bei euch bereits aufgeschlagen bzw. ein Thema? Wie geht ihr damit um? Ich habe das Ganze in nachfolgendem Blog-Beitrag mal aufgegriffen.

Massive Lizenzkostensteigerung: Kopiert Citrix jetzt auch den "Broadcom-Business-Ansatz"?

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Member: ukulele-7
ukulele-7 Apr 08, 2024 at 08:37:12 (UTC)
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Sehr interessant, auch wenn wir RDS ohne Citirx fahren. Wenn mich nicht alles täuscht läuft DATEV ASP, und damit vermutlich auch Partner ASP auf Citrix.
Member: dertowa
dertowa Apr 08, 2024 at 08:50:36 (UTC)
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Verrückt...
Aber die große Gefahr des Abo und Cloud-Modells.
Egal ob im privaten Bereich mit Spotify, die langsam die Schmerzgrenzen ausloten, oder im Unternehmensumfeld auf einen Schlag kräftig abkassiert werden soll.

Autodesk ist übrigens das nächste Unternehmen, da gibt es seit 2024 auch eine angekündigte Umstellung.
Die Rechnungsstellung erfolgt nur noch über Autodesk, die Partner haben daher keine Möglichkeit mehr Rabattierungen zu geben.
Auf zum diktierten Einheitspreis. face-smile

Grüße
ToWa
Member: Mr-Gustav
Mr-Gustav Apr 08, 2024 at 08:52:17 (UTC)
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Was bleibt denn als Alternative wenn die jetzt auch VMWare spielen ?
Wie lange wird es den Terminalserver unter Windows noch geben da MS ja alle TS User gerne nach Azure bzw. Azure Virtual Desktop zwingen will?
Wird also hier und da echt schwierig und vor allem alles sehr kostenintensiv.

Wenn ich da an eine kleine 20-50 MA Buden denke denen damals VMWare ( Essentials oder Ess. + ) oder Citrix als non plus ultra verkauft wurde....
Member: nachgefragt
nachgefragt Apr 08, 2024 updated at 09:32:34 (UTC)
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These
Softwarehersteller bietet ihre Produkte, gerade für Neukunden, zum Einstieg günstig an; hat diese sich bei genug Kunden etabliert wird sukzessive die Preispolitik angewendet.
Einige Kunden wehren sich und bekommen ggf. nochmals den alten Preis, genannt "Rabatt", andere zahlen einfach, ein kleiner Teil verabschiedet sich und schaut nach Alternativen.

30.000 IT-Plätze: Schleswig-Holsteins Regierung beginnt Umstieg auf LibreOffice
https://www.heise.de/news/30-000-IT-Plaetze-Schleswig-Holsteins-Regierun ...

Ob es wirklich braucht bzw. es wirklich keine Alternativen muss geprüft werden, ein reiner RDS Server funktioniert mit Hyper-V.
Hyper-V oder VWare oder Citrix - wann nehme ich was?

Auch muss man die Blickwinkel in dem Fall vergrößern, d.h. wenn ein System (wie hier die Klinik) nicht unter Hyper-V läuft, dann müssen diese Kosten im Vergleich angerechnet werden, und ein evtl. Wechsel des Systems in Betracht gezogen werden.
Member: kpunkt
kpunkt Apr 08, 2024 at 09:43:16 (UTC)
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Wir nutzen auch nur RDS, aber VMware.
Was will man machen? Auf die Schnelle können wir das nicht auf andere Anbieter hinbiegen. Das haben wir nicht im Kreuz. Es bleibt dabei und man muss in den sauren Apfel beißen.
Die Gefahr ist ja immer, dass da was auf einen zukommt. Wie bei Ransomware ist da nicht mehr die Frage nach dem Ob sondern nach dem Wann. Vor allem zieht vieles dann ja einen Rattenschwanz nach sich. Manche Sachen (wie aktuell bei uns die 2FA-Geschichte bei M365) sind dann ja nachgelagert noch kostenintensiv, die bei der frühen Planung eher weniger bedacht werden.

Tatsächlich begann in der Geschäftsleitung schon Ende 2022 ein Umdenken. Weg vom Erhalt des Status Quo zum aktiven Verschlanken. Das geht von nicht mehr besetzten von ausscheidenden MA bis hin zu Stellenstreichungen. Es werden intensiv Prozesse hinterfragt und im Zweifel ausgelagert.

Ich sag mal so....früher lief in Außenstellen eine Terminalemulation auf Fatclients. Dann wurde es grafischer im Browser, aber auch langsamer, worauf RDS angesagt war. Ein Unternehmen, das dann mit uns verschmolzen ist, hat den "Aufwand" mit Terminalserver nicht gemacht. Da war die Clientsoftware halt langsamer. War unschöner zu arbeiten, funktionierte aber auch über Jahre hinweg. Ich kann da Verantwortliche verstehen, wenn die dann die Frage stellen: brauchen wird das überhaupt? Administrativ und supporttechnisch ist das nicht schön. Aber wenns der Produktivität des Unternehmens nicht zu viel schadet?
Da wird auch von den Anbietern wie Broadcom oder Citrix irgendwann ein Umdenken kommen. Momentan wollen die halt alles mitnehmen was nur geht.
Member: ukulele-7
ukulele-7 Apr 08, 2024 at 10:14:37 (UTC)
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Ich glaube das gefährlichste sind zur Zeit Mietmodelle für lokal betriebene Software im komplexen Umgebungen. Wenn der Lizenzgeber die Kosten binnen eines Jahres oder sogar binnen eines Monats anpassen kann, dann bleibt nie und nimmer genug Spielraum das vorher umzustellen. Dann muss man erstmal schlucken und wenn man schon geschluckt hat, tut man sich noch etwas schwerer das vielleicht nach 3 Jahren dann endlich mal anzugehen.
Member: kgborn
kgborn Apr 08, 2024 updated at 10:29:23 (UTC)
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Deinen SW-Move hatte ich auch im Blog Digitale IT-Souveränität: Schleswig-Holstein setzt auf LibreOffice - über 280 Kommentare, die erklären, warum das überhaupt nicht klappen kann, warum es Steuergeldverschwendung sei und warum man bitte bei "den Standards Microsoft, Citrix & Co." bleibt.

Ich nehme ja inzwischen schon mal den Begriff der "Kernschmelze in der IT" in den Mund - in Bezug auf Resilenz, Sicherheit, Kosten, Datenschutz und Abhängigkeit zum Bleistift. Als ich mich 1976 als Ingenieurstudent für "dieses IT" zu interessieren begann, habe ich nicht geahnt, in welche Abgründe uns die IT/Informatik führen könnte. Und noch immer feiern die Leut begeistert "die Cloud" und können nicht schnell genug digitalisieren face-wink.
Member: wiesi200
wiesi200 Apr 08, 2024 at 12:06:30 (UTC)
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Zitat von @dertowa:

Verrückt...
Aber die große Gefahr des Abo und Cloud-Modells.
Egal ob im privaten Bereich mit Spotify, die langsam die Schmerzgrenzen ausloten, oder im Unternehmensumfeld auf einen Schlag kräftig abkassiert werden soll.

Autodesk ist übrigens das nächste Unternehmen, da gibt es seit 2024 auch eine angekündigte Umstellung.
Die Rechnungsstellung erfolgt nur noch über Autodesk, die Partner haben daher keine Möglichkeit mehr Rabattierungen zu geben.
Auf zum diktierten Einheitspreis. face-smile

Grüße
ToWa

Schau mal die Preise von ePlan an. Da wird dir richtig schlecht.
Member: commodity
commodity Apr 08, 2024 updated at 12:50:53 (UTC)
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Wieder einmal ein sehr schöner Artikel, Kollege @kgborn. Sehr schön, zu lesen, dass ein echter Fachmann, der das große Ganze weit mehr im Blick hat, als es vielen Kollegen hier möglich ist, das so sieht und so klar formuliert.

Als ich vor wenigen Jahren Kollegen für eine Zusammenarbeit gesucht habe, bin ich durchweg daran gescheitert, dass ich als (ganz kleiner One-Man-Show)-Dienstleister ein "möglichst viel" Open Source, "wo es sinnvoll ist" - Konzept einsetze. Keinem meiner Kontakte, alles gestandene Admins, Ausgebildeten wie Quereinsteigern, war die Bedeutung des Themas faktisch zu vermitteln. Durchweg war die Debatte geprägt von grundlegenden Wissens- und Kompetenzdefiziten im Bereich Open Source (und daraus folgenden Vorurteilen) und der kompletten Abhängigkeit von Microsoft-Tools. Ich habe schnell gelernt, dass das nur beschränkt den Kollegen vorzuwerfen, vielmehr das Produkt eines geschickt aufgebauten Systems ist, das auf Ausgrenzung von Wettbewerb angelegt ist und durch Abkehr von allgemeinverfügbaren Standards eine so große Komplexität geschaffen hat, dass die menschlichen Anwender (Benutzer wie Administratoren) faktisch nur eingleisig fahren können.

Hier sind, und das seit langem, ganz bedeutende Kräfte im Spiel, die (mit unterschiedlichen Vorsätzen und Zielen) gegen solche Veränderungen arbeiten und ich hoffe sehr, das ist allen politisch und organisatorisch Verantwortlichen bewusst. Da sind

  • die Administratoren, von denen die ganz überwiegende Masse eher einseitig auf Windows geschult und (vor allem) erfahren ist und von denen vielleicht (eher sicher) nicht alle mitziehen wollen und/oder können. Das geht ja auch voll in die Komfortzone.
  • die Mitarbeiter, die umlernen müssen, mehr Startprobleme haben, mehr Eigeninitiative benötigen, um mit den Veränderungen zurecht zu kommen - und das, ohne einen persönlichen Mehrwert für sich ausmachen zu können.
  • die effektorientierten Medien, für die jeder kleine Schritt des Scheiterns wertvoller ist, als jeder verbuchte Erfolg. Ganz schnell werden da die Messer "Fehlplanung" und "Steuerverschwendung" gezogen und MS (s.u.) wird dem kritischen Journalisten mit ganz viel "Fachinformation" zur Seite stehen.
  • die Bürger, die unter der Umstellung ebenfalls leiden, wenn sich Prozesse zunächst verändern, verlangsamen, verumständlichen, weil sie (IT-desinteressiert, wie der Bürger eben ist) weder verstehen, was da geschieht, noch warum und weshalb es zu ihrem Nutzen sein könnte.
  • Handel und Systemhäuser, die wirtschaftlich vom System Microsoft erheblich profitieren. Es ist bekanntlich viel einfacher, ein System zu verkaufen, als es aufzubauen. Open Source benötigt aber eigene Konzepte und Entwicklungen, deren Verkauf man nicht allein durch Wachstum skalieren kann. Man braucht dafür IT-Fachpersonal, keine Verkäufer. Traumrenditen (auf Kosten der Gesellschaft) sind nur in einem abhängigen Massenmarkt zu erwarten.
  • die MS-Mitarbeiter und -Lobbyisten, die der Erfahrung nach alles in die Waagschale werfen, was Marketing und PR möglich machen, um das Modell zu dissen, zu zerreden, zerrechnen, zu unterbieten - denn es geht um ein extrem großes Stück vom Kuchen, wenn das Schule macht. Aus Sicht von MS muss das zwingend scheitern.

Ein wenig besorgt mich deshalb der ganzheitliche Ansatz in SH. Er ist natürlich richtig und wünschenswert - ein guter, etablierter Ansatz guter Administration ist es aber, sich nicht zu viel vorzunehmen und eine sinnvolle, sorgfältig und fachlich stabile Schrittfolge zu wählen. Wenn jetzt große Erwartungen geweckt werden, wird das Geschrei bei (angesichts der Ausgangslage sicheren) Rückschlägen umso größer. Klüger wäre es IMO, solche Projekte weniger groß anzukündigen als auf kleinerer Ebene zunächst erfolgreich umzusetzen. Vielleicht gab es aber ja schon (erfolgreiche) Pilotprojekte von denen ich nichts weiß. Man würde sich das wünschen, bevor man das bundeslandsweit umzusetzen sucht.

Zu Deiner Frage: Ich nehme an, Du kennst diese beiden aktuellen Threads hier im Forum dazu?
Microsoft, Google und Amazon haben am 20.03.2024 diverse Cloud-Dienste in Russland eingestellt!
Gestohlener Azure-Master-Key - Sicherheitsversagen seitens Microsoft ist jetzt amtlich!

Viele Grüße, commodity
Member: nachgefragt
nachgefragt Apr 08, 2024 at 13:23:57 (UTC)
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Zitat von @commodity:
  • die Administratoren, von denen die ganz überwiegende Masse eher einseitig auf Windows geschult und (vor allem) erfahren ist und von denen vielleicht (eher sicher) nicht alle mitziehen wollen und/oder können.
Das bemängle ich auch aus Sicht IT Ausbilder schon lange, z.B. das in Schulen unsere Steuergelder z.B. für Micro$oft, Appl€ und L€go rausgeschmissen werden. Und meine Nasenspitze nehme ich da nicht aus, denn ohne diese massiven Lizenzkosten-Explosionen hätte ich die Komfortzone nicht verlassen (müssen).
Member: ukulele-7
ukulele-7 Apr 08, 2024 at 13:29:34 (UTC)
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Zitat von @commodity:

[...] dass die menschlichen Anwender (Benutzer wie Administratoren) faktisch nur eingleisig fahren können.
Richtig, wer hat schon die Zeit das immer alles durchzuspielen und sich nicht nur mit dem einen System sondern auch mit allen Alternativen vertraut zu machen. Am Anfang steht eine gewisse Neugirde. Später kennt man lieber das System, das man selber betreut besonders gut, als mit einer Alternative bei Null einzusteigen.
Member: ukulele-7
ukulele-7 Apr 08, 2024 at 13:33:02 (UTC)
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Zitat von @commodity:

Ein wenig besorgt mich deshalb der ganzheitliche Ansatz in SH. Er ist natürlich richtig und wünschenswert - ein guter, etablierter Ansatz guter Administration ist es aber, sich nicht zu viel vorzunehmen und eine sinnvolle, sorgfältig und fachlich stabile Schrittfolge zu wählen.
Das alte streben nach der Eierlegenden Wollmilchsau vom Reißbrett. Ein gutes Beispiel kommt mir da immer in den Sinn:
https://www.heise.de/news/60-Millionen-Euro-versenkt-Bundesagentur-fuer- ...
Member: commodity
commodity Apr 08, 2024 updated at 13:40:30 (UTC)
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Das bemängle ich auch aus Sicht IT Ausbilder schon lange
Es war ja auch so schön einfach. Den Schulen wurden und werden die Pakete (und wohl teils auch Hardware) günstig bis kostenlos zur Verfügung gestellt (also Steuergelder gespart - so sinngemäß das MS-Marketing face-wink) und alle haben den Köder geschluckt.
Wir wollten doch damals auch alle Microsoft face-smile Die Tragweite war nur wenigen bewusst. Man wollte das auch nicht wahrhaben. Ist bei den Apple-Reliquien ja nicht anders. Auch da geht es meist mehr um Gefühle, weniger um Technik- oder Budget-Ratio.

So wie wir heute auch eben alles in Clouds schieben wollen - und Edward sitzt völlig sinnlos in Russland - gefangen zwischen allen Stühlen.
Oder: "ist kein Klima, sind nur Wetteränderungen, wie es sie schon immer gab".
Macht der Mensch offenbar einfach gern. Bis er aufwacht.

Richtig, wer hat schon die Zeit das immer alles durchzuspielen
zumal Erfahrung in dem Job fast alles ist. Und die ist zweigleisig schwierig zu schaffen.
Zumindest die Systemhäuser könnten das aber anders handhaben und spezifische Expertise vorhalten. Tun sie ja anderweit auch. Aber da sind wir wieder beim Thema Open Source und Rendite...

Viele Grüße, commodity
Member: nachgefragt
nachgefragt Apr 08, 2024 updated at 13:52:50 (UTC)
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Zitat von @commodity:
Bis er aufwacht.
Aufwachen ist nicht, falls doch gibt es eine feste Vorgehensweis, die sieht so aus: 🙈 🙉 🙊
"good vibes only"
Member: dertowa
dertowa Apr 08, 2024 at 16:42:41 (UTC)
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Zitat von @commodity:
Wir wollten doch damals auch alle Microsoft face-smile Die Tragweite war nur wenigen bewusst. Man wollte das auch nicht wahrhaben. Ist bei den Apple-Reliquien ja nicht anders. Auch da geht es meist mehr um Gefühle, weniger um Technik- oder Budget-Ratio.

Richtig, was passiert denn an den Schulen die auf iPads setzen und die Lehrkräfte dahingehend "bearbeiten"?
Diese kaufen dann privat dazu ein iPhone und ein Mac, da alles andere in Kombination "ein Krampf" ist.
Für die Welt drumherum ist es dann ein Kampf.

Das find ich bei Microsoft in den letzten Jahren eigentlich ganz positiv, dass man sich "zwangsweise" öffnen musste und einiges mit OpenSource und Kompatibilität zu Android gemacht hat.

Demnächsten fahren wir mit dem nächsten BigThing Copilot und hoffentlich haben wir die Infrastruktur und die entsprechenden Schulungen dafür erhalten, um das korrekt einzustellen. face-smile

ToWa
Member: nachgefragt
nachgefragt Apr 09, 2024 updated at 07:51:32 (UTC)
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Zitat von @commodity:
Es war ja auch so schön einfach. Den Schulen wurden und werden die Pakete (und wohl teils auch Hardware) günstig bis kostenlos zur Verfügung gestellt (also Steuergelder gespart - so sinngemäß das MS-Marketing face-wink) und alle haben den Köder geschluckt.
Ich glaube da sind wir uns einig.
Für M$-365 braucht es "Accountschubser" welche das Ganze verwalten, diese Kosten wiederum Zeit (Schulung, Einweisung, Ausführung) und das wiederum Geld. Und das für ein bisschen Textverarbeitung und Tabellenkalkulation.

Wenn ich den Verwaltungsaufwand zu LibreOffice gegenüberstelle:
  • keine Accountverwaltung
  • keine Aboverwaltung (Finanzbuchhaltung)
  • keine Lizenzschlüssel (kein "Key Management System")

Davon ausgenommen und ein anderes Thema ist das "Online Klassenzimmer"; z.B. wenn man beobachtet was (Schul)Kinder ins Netz posten, Texte und Bilder, egal ob Teams oder die Klassen-WhatsApp-Gruppe, was das Internet nie wieder "vergisst",... sicherlich ein heißes Thema in der Schulpädagogik.

So könnte man entbürokratisieren, so könnte man Aufwand reduzieren, so könnte man Kosten (Zeit, Geld, Personal) einsparen, so könnte man Softwareentwickler dazu bewegen deren Kompatibilität zu erweitert, so könnte man... aber die verantwortlichen Entscheider sind von der Materie so weit weg ich ich vom Mond, bzw. haben andere Interessen, Lobbyismus will ja keiner gesagt haben.
Member: commodity
commodity Apr 09, 2024 updated at 08:25:53 (UTC)
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  • Die Trägheit eines Lehrerkollegiums (kein Vorwurf) nicht zu vergessen, dass seine meist überwiegenden MS-Gewohnheiten natürlich ungern ändern möchte. Die meisten könnten es, aber es gibt auch viele "Einzelfälle" wo jede Veränderung zur Zumutung für die affineren Kollegen und gar Schüler wird. Das ist dann alles Ballast für die anderen.
Gerade kürzlich ging hier in einer Klasse vermeintlich der Beamer nicht. Kein Bild, au Backe. So lange, bis ein Schüler sich erbarmte und anmerkte, der PC müsse erst noch eingeschaltet werden. face-big-smile

  • Oder die (manchmal) herrschaftliche oder (häufiger) überforderte Haltung eines Direktorats, das nicht immer sachbezogen entscheidet und Veränderungen ohnehin eher kritisch gegenüber steht, schon wegen des Gegendrucks. Oder seine eigene (Apple-)Faszination gern in der Schule umsetzen möchte. Oder dem Marketing erliegt...

  • Nicht zu vergessen, dass Schulverwaltungen da teils auch noch reinspielen dürften - womit wir wieder zum Aspekt strukturierteren Einflussnahmen von außen oder politischen Agenden gelangen.

Ja, die Aufgabe ist groß. Deswegen muss man damit leben, klein anzufangen face-smile
Aber sich auch nicht mit nem standardisierten USB-Stecker zufrieden geben.

Viele Grüße, commodity
Member: kpunkt
kpunkt Apr 09, 2024 at 09:28:08 (UTC)
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Die Trägheit eines Lehrerkollegiums

Das trifft alle Anwender. Ich habe hier unglaublich viele Fachidioten sitzen. Die machen ihr Dings hervorragend und da kann ihnen keiner was vormachen.
Wenn aber der eine grüne Button mit dem Pfeil, den sie seit drölfmüllonen Stunden klicken jetzt plötzlich grün-blau ist, ist der Arbeitsplatz tot. Da stimmt nämlich was nicht und es kann dort nicht mehr gearbeitet werden.
Solche Dinger zerschießen oft ganze Arbeitsabläufe.
Man muss die Anwender immer vorsichtig mitnehmen. Jeder hat so seine Pappenheimer.